
Vor dem Sturm: Wies’n Regatta 2025 im SCIA
Alle Jahre wieder ist es soweit. Wies’n-Zeit ist Regattazeit im SCIA. Unsere traditionelle Katamaran-Regatta fand dieses Jahr am letzten Wies’n-Wochenende statt, zeitgleich zum Tag der Deutschen Einheit. Wir durften Gäste aus den benachbarten bayerischen Clubs begrüßen, und selbst aus Sachsen-Anhalt hat sich eine Crew auf den Weg zum Ammersee gemacht. Einige Teilnehmer und Helfer mussten wegen einer heftigen Erkältungswelle absagen, es ist halt Wies’n-Zeit. Aber wir bekamen 10 Boote an die Startlinie und konnten die Regatta fahren, auch dank der verlässlichen Helfer des SCIA. Es war eine Regatta vor dem Sturm, denn im Laufe des zweiten Tages war eine aufziehende Kaltfront mit heftigem Wind angekündigt.
Der erste Wettfahrttag brachte noch schönstes Frühherbst-Wetter, leider mit wenig Wind. Aber das geschickte Agieren unseres Wettfahrtleiters Lukas Böke erlaubte drei Wettfahrten, auch wenn Flautenlöcher und Winddreher das Vorwärtskommen nicht immer einfach gestalteten. Eine Bahnverkürzung half bei der letzten Wettfahrt, die hungrigen Gemüter zum wohlverdienten Abendessen zu bringen. Und dort wurde SCIA-typisch ordentlich aufgetischt. Das Küchen-Team um Peter Seidl hat keine Mühe gescheut, alle Teilnehmer mit Köstlichkeiten zu verwöhnen. Krönender Abschluss der Sause war ein karamellisierter Kaiserschmarrn, der uns mit einem seelig-wonniglichen Gefühl ins Bett schickte.
Am Samstag ging es früh los, denn der Sturm kündigte sich an. Der Wettfahrtleiter beschloss, zwei Wettfahrten vor dem Sturm zu fahren, um rechtzeitig an Land in Sicherheit zu sein. Eine hohe Welle zeugte bereits vom bevorstehenden Wetter, und auf der ersten Kreuz kam es zur ersten Kenterung, die zum Glück glimpflich ausging. Es waren zwei schnelle Wettfahrten, bei denen die Kats ihr volles Geschwindigkeitspotenzial zeigen konnten. Pfeilschnell schnitten sie durch das Wasser. Und nach knapp zwei Stunden ging es Richtung Richtung Land, während der Sturm an Kraft zulegte. Was im Sturm passieren kann, zeigte ein Kitesurfer, dessen Drachen in den hohen Bäumen des SCIA-Geländes landete und sich dort verfing. Zum Glück blieb der Kiter mit beiden Beinen auf dem Boden und unverletzt.
Bei der abschliessenden Siegerehrung gab es für alle Teilnehmer und Helfer leckere Sossen unseres Sponsors Münchner Kindl. Die drei Erstplatzierten erhielten unsere eigens gefertigte Pokale aus Eichenholz mit den Namen der Crews. Sieger wurden Torsten Scheller und Peter Schablitzky auf F18. Alle Ergebnisse sind in Manage2Sail veröffentlicht.
Es war ein kleines, aber feines Rennen, unsere Wies’n-Regatta 2025 – mit zufriedenen Teilnehmern und erschöpften, aber glücklichen Helfern. Wir freuen uns auf die Neuauflage in 2026.
Rüdiger Jankowsky
Wies’n Regatta 2025, aus der Sicht eines Regatta-Helfers
Das Beste gleich am Anfang, zwei Traumtage waren das, bestes Regatta-Segler Wetter. Der Helfer-Job gestaltet sich in der Regel immer gleich, Equipment zusammenstellen, Boote fertig machen und raus aufs Wasser … wenn nicht, wie es vorkommen kann, irgendwas schiefläuft. Tank leer, Batterien leer, Gerät zum Aufpusten der Tonnen leer, oder die Tonne hält die Luft nicht … der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Gottlob sind ideenreiche und anpackende Frauen und Männer im SCIA versammelt und da heißt es: „Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen an denen wir wachsen“. Da verzweifeln wir auch nicht an einem gerissenen Steuerdraht unseres Bojen-Leger Bootes „Sir Hans“. Kunstvoll ein Paddel montiert und mit guter Handsteuerung geht das schon.
Draußen auf dem Wasser laufen die Routinen und wir helfen einander wo es geht. Da hat dann auch jeder Wettfahrtleiter seine eigenen Ideen, die es zu respektieren gilt. Wo genau soll die Tonne gesetzt werden? … steht die Startlinie … kann es los gehen?
Auf dem Sicherungsboot haben mein Team-Partner und ich nichts weiter zu tun, als achtsam zu sein … außer einem gekenterten Kat gab es nix und der genannte Kat wurde von einem Profi gesegelt, der sein Schiff schnell wieder gestellt hat.
Am 2. Tag hatten wir dann auch wirklich schönen Wind und alle waren zufrieden, wir auf dem Sicherungsboot haben noch beim Einsammeln der Tonnen geholfen, da unsere Sir Hans mit ihrer Paddel-Pinnen-Steuerung doch etwas behindert war.
So kann man sich dann zu einem schönen Abschluss und nachdem alles wieder an seinem Platz ist, zur Siegerehrung einfinden … schön war es.
Jochen Blumenauer